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Grundrisse und Reko-Ansichten

Die Einordnung eines historischen Gebäudes setzt die Erfassung der aktuellen Bausubstanz voraus. Aus diesem Grund wurden 1988 Fachleute beauftragt einen Grundriss der Stiftskirche im Maßstab 1:50 sowie ein Höhenprofil des angrenzenden Geländes im Maßstab 1:2500 zu erstellen.
Dies und die Ergebnisse der Ausgrabungen von Fritz Maurer Ende des 19. Jahrhunderts, Bildbetrachtungen sowie Grundsätze des kanonischen Rechtes bildeten die Grundlage für Rekonstruktion.
Die Unterlagen und weitere Hinweise, die am und im Gebäude heute noch sichtbar sind, gestattete auch eine mittelalterliche Darstellung des Gebäudes selbst.
Der Grundriss verdeutlicht auch die Philosophie dieser Zeit. An der Nordseite des Turmes befindet sich noch heute ein Erinnerungsstein an das heidnische Heiligtum. Weiter führte der Weg zum ursprünglich fünf Meter hohen Eingangsportal auf der Westseite. Dieses beeindruckte den Besucher allein durch seine Größe. Hatte er die Pforte durchschritten, stand vor ihm der Taufkessel. Dieser sollte ihn an seine eigene Taufe erinnern. Um diesen musste er herum gehen, damit er durch einen der zwei Durchgänge das Kirchenschiff betreten konnte. Der Grundsatz, dass eine derartige Kirche nur von Westen her zu betreten war, galt selbstverständlich auch für die Kanoniker sowie später die Kanonissen. Dieser Zugang wurde durch das Vorziehen des Stiftsgebäudes vor die Westseite des Südturmes ermöglicht.
Das Höhenprofil des umliegenden Geländes gestattete auch die Darstellung, des unmittelbar zum Stift gehörigen Gebäudetraktes. Die obenstehende Rekonstruktion zeigt das etwaige Aussehen der Stiftskirche bis zum 12.Jahrhundert.